Kleiner Knigge für die Chorprobe
(nicht ganz ernst gemeint)
1. Du sollst aus dem Chor herauszuhören sein! Deine Stimme ist die Beste. Wenn alle leise singen dann musiziere du aus vollem Halse!
2. Du brauchst beim Singen nicht den Mund aufzumachen. Das ist nicht vornehm. Bewege ihn nach Möglichkeit überhaupt nicht; umso deutlicher ist deine Aussprache. Oder singe so leise, daß du nicht zu hören bist, so musizierst du nie falsch.
3. Mache beim Singen ein finsteres, grimmiges Gesicht, so wie Napoleon nach der Schlacht bei Waterloo. Das sieht sehr professionell aus.
4. Die Chorproben sind nur für Minderbegabte. Du kannst es auch so. Darum fehle öfter oder komme zu spät. Daran erkennt man deine Genialität. Außerdem ist das vornehm und hebt dich aus dem gewöhnlichen Chorvolk heraus.
5. Die Anweisungen des Chorleiters gelten grundsätzlich nur für die anderen – du weißt das längst alles besser und langweilst dich. Es ist gut wenn du das durch Gebärden oder halblaute Bemerkungen zum Ausdruck bringst wie „Hatten wir schon, ist unmodern!“ oder „Der Chor will andere Musik!“
6. Die Notenblätter leben länger wenn du sie knickst oder rollst und sie ab und zu fallen lässt. Im Übrigen gehen dich die Noten nichts an; das ist Sache des Notenwarts.
7. Versäume keine Gelegenheit, dich mit dem Nachbarn zu unterhalten. Das belebt die Chorprobe und der Chorleiter kann dadurch viel konzentrierter arbeiten.
8. Achte gut darauf, dass deine Leistungen gebührend anerkannt werden. Kritisiere viel und weise darauf hin, dass es früher selbstverständlich besser war.
9. Vergiss nie, dass es ein besonderes Entgegenkommen ist, dass du überhaupt mitsingst und dass DU allein das ideale Chormitglied bist.
Die kleinen Raubtiere!
Guten Appetit! :-)
Gruppenbild vom Kleinen Chor März 2011
"Die besonderen Noten"
Rosenmontag 2006
Ein Chormitglied zu einem Freund: "Du, wir haben jetzt eine CD produziert!" "So, und was habt ihr schon verkauft?" "Ich mein Haus und die Vorsitzende ihr Auto!"
Der Veranstalter ist verwirrt: "Das soll ein gemischter Chor sein ? Ich sehe nur Herren." Darauf der Chorleiter: "Ist aber ein gemischter Chor: die eine Hälfte kann singen und die andere nicht."
Ein Chorsänger erzählt von seinem Rom-Urlaub: „Ja, und dann war ich noch auf´m Petersplatz. Steht doch da alles voller Leute. Plötzlich kommt so´n alter Mann auf´n Balkon, mit so weißen Klamotten und schlägt ´n langsamen Vierer - und keiner setzt ein!“
Der Chorleiter gibt dem Chor kurz vor dem Auftritt die letzten Anweisungen: "Takt 16 bis 20 etwas langsamer, am Übergang von Takt 24 auf Takt 25 machen wir eine Generalpause, ab Takt 45 singen wir einen Halbton tiefer, die Takte 50 und 51 lassen wir aus, ab Takt 76 einen Ganzton tiefer und die beiden letzten Takte bitte im doppelten Tempo. Alles klar?" Die Sänger tragen sich die Anweisungen in den Noten ein, nur die Solosopranistin fragt ganz aufgeregt: "Wie war das? Wie soll ich jetzt singen?" Darauf der Chorleiter: "DU singst bitte einfach genau so wie gestern bei der Generalprobe!"